Im Umgang mit Pferden werden wir schnell an unsere Ängste, Hoffnungen, Sehnsüchte oder auch Versagensgefühle gebracht. Dieses bedeutet einen Türöffner zu den Patienten zu haben. Mit diesen Emotionen gilt es dann weiterzuarbeiten.
Pferde stehen symbolisch für Kraft, Freiheit, Schönheit, Instinkt, Geduld, Gemeinschaftlichkeit und Schnelligkeit. Verbunden mit den Elementen und so etwas wie Zwischenwesen, auch aus der Mythologie bekannt als Pegasus, Zentauren oder auch Einhörner, sind Pferde schon immer etwas ganz besonders für den Menschen gewesen. In ihrer Fähigkeit zur Hingabe und Gehorsam und ihrem angeborenen Fluchtinstinkt und der Eigenständigkeit als Herdentiere stehen sie dem Menschen nur bedingt nahe, anders als bei Hunden. Diese Eigenschaften sind uns Menschen, die wir eher einen Raubtiercharakter verkörpern nicht fremd, Pferde jedoch repräsentieren eher die edleren Anteile des Menschseins. Daher tut uns der Umgang mit Pferden so gut.
Der Ablauf einer Therapiestunde, in Bezug auf den Umgang mit dem Pferd, kann abhängig von den Reitvorerfahrungen des Patienten am Boden oder auf dem Pferd stattfinden. Meditative Elemente wie Chineng QiGong, können neben dem MET Bestandteil der Therapie sein.
Freiwilligkeit, Respekt und Sensibilität im Umgang mit dem Pferd ist die Basis für einen therapeutischen Tiefgang und unterscheidet sich im herkömmlichen Sinne vom konservativen Denken ein Pferd vollständig und immer dominieren zu müssen.
Ein Pferd kann außerdem spiegeln, wie jemand in der Welt steht (ideal für alle Menschen, die in einer Führungsposition stehen) und es kann eine neue Positionierung erarbeitet werden.
Das Pferd steht oftmals für ein Problem oder einen anderen Menschen (vergleichbar dem Familienstellen nach Bert Hellinger), damit kann gearbeitet werden (Übertragung und Gegenübertragung, denn auch das Pferd reagiert auf diese projezierten Gefühle).
Außerdem zeigt das Pferd in seinen „pferdischen Gesten“, einen klaren Spiegel der energetischen Situation. Hilfreich, um manches unbewusste Denk- und Fühlmuster beim Patienten offen zu legen. Die Reaktionen der Pferde auf die benannten Themen in der Therapie werden mit einbezogen und als aussagekräftige Reflexionen gewertet.
Das Pferd wird als fühlendes, zu respektierendes Wesen mit in den Therapieprozess integriert, es wird nicht benutzt, sondern in großer Dankbarkeit und Achtung behandelt. Dazu gehört auch, wenn es etwas ablehnt, es zu akzeptieren und nicht zu zwingen. Es hat die Freiheit zu entscheiden, ob und wie weit es sich dem Therapieprozess aussetzen will.
„Ich bin sehr angetan von dieser Arbeit und überrascht wie sich das Pferd auf die Arbeit
eingestellt hat. Bin zutiefst berührt, wie sich das Pferd bei den Qigong Übungen verhalten hat.
Es hat mich besonders bewegt, mich wie ein kleines Mädchen an das Pferd
zu schmiegen und seinen Hals zu umarmen.“ (54- jährige Patientin)